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Das Paradox der Veränderung

Warum Transformation die schwierigste und zugleich die lohnendste Arbeit unseres Lebens ist

Schon seit langem hört man an jeder Ecke, dass sich etwas bewegen muss, weil nichts mehr wirklich stimmig ist. Und viele hoffen, suchen und streben sie an – eine Veränderung.


Sein lassen

Doch unter dem spürbaren Eifer liegt auch etwas Angst. Angst vor dem Unbekannten. Denn das ist es, was eine echte Veränderung ausmacht. Etwas wird anders. Anders als gewohnt. Keiner weiß genau, wie es werden und gehen soll. Aber eins ist klar: Es wird nicht mehr so sein, wie es war.


Es braucht Mut, sich auf diese „große Unbekannte“ einzulassen.

Und es braucht das Eingeständnis, das wir keine Ahnung haben. Daran sollten wir uns vor allem immer dann erinnern, wenn uns der aufkeimende Mut wieder verlässt und wir Chancen nicht wahrnehmen, weil wir die Komfortzone nicht verlassen wollen - während uns das unterschwellige Gefühl der Notwendigkeit einer Veränderung unerbittlich genau aus dieser herausfordert. Ja, unsere Geduld ist überstrapaziert und wir sind mehr denn je bereit, Risiken einzugehen. Und es ist klar, dass es einzig und allein unser Job ist, eine Veränderung einzuleiten. Aber sind wir auch bereit, diesen „Job“ tatsächlich als Arbeit anzuerkennen? Denn es IST Arbeit!

Es ist die bedeutendste Arbeit, die wir jemals tun werden.

Es gibt keine Abkürzung. Sieben Tage die Woche und die Nächte noch dazu. 365 Tage im Jahr. Diese Arbeit hält keinen wertbestätigenden, akademischen Grad und keine erklimmbaren Gehaltsstufen bereit. Er findet nicht an einem geschützten Ort statt und es gibt auch keine richtungsweisenden Anhaltspunkte, Planspiele oder Zielvorgaben. Es gibt niemanden, der uns einarbeitet. Einen definierten Auftrag oder eine Tätigkeitsbeschreibung gibt es auch nicht. Eine Ablaufkontrolle oder Qualitätssicherung zur Orientierung ist ebenso wenig vorhanden, wie automatisierte Produktionswege. Alles was es gibt, ist unsere Absicht.

Zudem müssen wir bereit sein, Blockaden zu überwinden, die in uns und um uns herum auftauchen. Und es wird Menschen geben, die nicht mitmachen oder uns sogar „auf den Boden der Tatsachen“ runterziehen wollen. Und wir müssen vorbereitet sein. Auf unvorhersehbare Rückschläge, weil sich Situationen plötzlich verändern, in denen man sich ganz sicher war, dass es gerade reibungslos läuft. Manchmal geschieht das so schnell und unberechenbar, wie ein hakenschlagender Hase auf der Flucht. Auch das ist Teil der Arbeit. Und wir werden sie für unser Leben gerne tun, diese Arbeit.

Wir werden sie lieben und wir werden sie hassen - mit jeder Zelle unseres Seins

Sie wird uns erfüllen und beflügeln, nachdem sie uns erschöpft hat und wir uns an trüben Nebeltagen gedankenverloren an einer Tasse Tee festklammern. Halt suchend, eingewickelt in eine kleinkarierte Selbstmitleidsdecke. Bis wir wieder einen herrlichen Tag voller Inspiration erleben, an dem wir im Frühlingsregen tanzend die Vollendung unserer Arbeit förmlich riechen können. Es wird sich nicht wie Arbeit anfühlen und wir werden daran verzweifeln, nicht vorwärts zu kommen. Gerade deshalb sollten wir bei all dem ungeahnten Auf und Ab die kleinen erreichten Veränderungen feiern und so unseren Glauben nähren, dass unsere Vorhaben ganz natürlich wie kleine Kinder unserer ursprünglichen Absicht entgegenwachsen. Und wir sollten uns verständnisvoll unsere Rückschläge und Fehler verzeihen, denn durch diese werden auch wir (er)wachsen.

Lasst uns freundlich zu uns sein

Und konsequent. Liebevoll und streng. Weich und unerbittlich. Denn gerade die Polaritäten in uns sind die Triebkraft für die Veränderung, die - wie wir selbst - voller Widersprüche ist. Voller Unwägbarkeiten und Hoffnungen, Verluste und Siege. Und vergessen wir nicht, Pausen einzulegen und die Seele auszuruhen. Damit die großen und kleinen Kerben heilen können, die uns diesen ganz besonderen, einzigartigen Glanz verleihen. Ein Leuchten, das jeden Tag mehr unseren Weg erkennbar macht, während wir daran arbeiten, die Veränderung zu sein, die wir "da draußen" sehen wollen.


Ein verlockender Gedanke ...

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