Über die bewusste Entscheidung, der eigenen Wahrheit zu folgen
Da stand ich nun und hatte eine Entscheidung vor mir, die mir keiner abnehmen konnte. Ich konnte den Weg gehen, den meine Mutter gewählt hatte oder viele andere Menschen um mich herum. Ich konnte die gleichen Rollen leben, wie die Frauen der Generationen vor mir - oder ich konnte mich entscheiden, aus der Reihe zu tanzen und neue Horizonte zu erforschen.
Alle Möglichkeiten lagen vor mir
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Was sollte ich wählen?
Was noch viel wichtiger war - warum würde ich welche Entscheidung treffen? Und wie könnte ich diese dann auch dauerhaft annehmen und lieben?
Hinter jeder gewählten Rolle lauerte die Anziehungskraft der bekannten Geschichten meines Lebens und die, vieler Generationen vor mir.
Ich könnte eine dienende Rolle annehmen und mir dabei die Unterstützung der Menschen um mich herum sichern. Ich könnte aber auch jede andere, sich mir bietende Rolle mit meinem mir angeborenen Gefühl einer natürlichen Macht verkörpern.
Wäre es möglich, die Nebel meines inneren Dialogs zu lichten und mein ganzes Licht - und meine Schatten - sichtbar machen? Oder wäre es besser, mich der Macht und dem Willen anderer hinzugeben und damit Verantwortung gegen Sicherheit zu tauschen?
Ich könnte aber auch üben, selbst über mich und mein Leben zu entscheiden
Das könnte mir helfen, immer sicherer darin zu werden, für mich einzustehen und verantwortlich zu sein.
Auf der Suche nach meinem wahrhaften Selbst entdeckte ich, dass all meinen bisherigen Rollen immer Entscheidungen vorausgingen, die ich getroffen hatte und die folglich Einfluss auf mein ganzes Leben und mein Glück hatten. Gleichzeitig wurde mir klar, dass ich mir damit eine bestimmte Wirklichkeit geschaffen hatte. Wie selbstverständlich war sie zu einer Wahrheit geworden, die ich heute zu ehren hatte, bevor ich mich ein weiteres Mal neu erschaffen könnte.
Vor der Beschreitung meines neu gewählten Weges musste ich mich also wieder entscheiden. Für mich und meine innere Stimme.
Diese Erkenntnis lies eine neue Wirklichkeit entstehen
Doch bevor ich mich für den Ausdruck meines wahren Wesens entscheiden konnte, musste ich zuerst die Wahrheit darüber erfahren, wer ich wirklich bin, welche Kraft in mir schlummert und wofür ich sie brauche. Ich könnte sonst niemals glücklich und zufrieden leben. In keiner Rolle der Welt.
Diese Entdeckung lies mich nervös zittern. Antworten tauchten auf. Diese Antworten verlangten jedoch, dass ich noch tiefer in mich ging, um mich meiner Wahrheit zu stellen. Ich erkannte meine Pflicht, diese zu erforschen und mich in ihr zu finden. Ich musste lernen, mich selbst darin zu beobachten und auch neu aufkommenden Wahrheiten nachzugehen.
Plötzlich spürte ich die Bedeutung meiner selbst gestalteten Geschichten und die Bedrückung der Geschichten der anderen, die ich zu meinen gemacht hatte, um Bedeutung für sie zu haben.
Wenn alles schwer erscheint, öffnet sich plötzlich ein Raum der Weisheit
Ich atmete tief ein und erhob mich. Ich sah mich um und beobachtete. So wie all die Tage zuvor, als ich versuchte die Welt und die Menschen mit all ihren Entscheidungen und Handlungen zu betrachten und zu verstehen. Es fiel mir schwer, mich auf den Weg zu machen.
Bis zu jenem Tag. Dem Tag, an dem ich morgens im Spiegel in die Augen eines kleinen Mädchens sah. Plötzlich verstand ich, dass dieses Mädchen sich immer an das erinnern wird, was sie erlebt hat. Egal, welche Entscheidung auch immer ich heute treffen würde. Und noch etwas konnte ich sehen:
Auch sie sucht noch. Auch sie kämpft. Auch sie will frei sein.
Mit einem Mal spürte ich, dass ich den Mut aufbringen kann, mich in mein größtes Abenteuer zu begeben. Ich musste, nein, ich wollte ihn gehen. Den Weg, der zu mir und dem Mädchen führen würde, das mir aus dem Spiegel entgegenblickte.
In diesem Augenblick war mir klar:
Ja, es kostet Mut, sich der ursprünglichen Macht bewusst zu werden, die uns für dieses Leben anvertraut wurde. Doch wenn wir es wagen, uns mit jenen, die vor uns waren und jenen, die nach uns kommen werden auf heilsame Weise zu verbinden, werden wir unseren Weg nicht alleine gehen.